EKD-Auslandsbischöfin bekundet Solidarität mit Mitgliedern der Arbeitsgruppe „Christliche Vision“
Am 9. Oktober hat sich die Auslandsbischöfin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Petra Bosse-Huber, in einem Solidaritätsschreiben an die Mitglieder der Arbeitsgruppe „Christliche Vision“ und alle Bürgerinnen und Bürgern, die in Belarus friedlich für Demokratie und Menschenrechte eintreten, gewandt.
Liebe Geschwister in Christus,
mit diesem Schreiben übersende ich Ihnen, den Mitgliedern der Arbeitsgruppe „Christliche Vision“ im Koordinierungsrat für Belarus die Grüße der Evangelischen Kirche in Deutschland, die sich Ihnen in Ihrem gewaltlosen Streben nach Rechtsstaatlichkeit, Frieden und gesellschaftlichem Dialog in Belarus verbunden weiß.
Von allen medialen Bildern, die ich in Deutschland aus Ihrem Land sehe und von den Berichten, die ich höre, hat sich mir vor allem das Bild der Frauen, die unverdrossen und friedlich für ein Ende der staatlichen Repression eintreten, tief eingeprägt. Die große Mehrheit der Christen ihres Landes feiert am 14. Oktober das Fest der Schutzmantelmadonna, bei dem nach den Worten der geistlichen Tradition an die „Schau des über dem ganzen Volk ausgebreiteten Tuches der Gottesmutter als Schutz vor dem Angriff des Bösen und vor Unglück sowie als Hilfe im christlichen Leben“ erinnert wird. In der gegenwärtigen Situation Ihres Landes scheint mir das Bild der schützenden und schirmenden Maria wie ein Vorbild insbesondere für die vielen mutigen Frauen Ihrer Gesellschaft zu stehen, die nicht auf den Weg der Bosheit und der Gewalt, sondern auf den Weg des Friedens und der Liebe und auf das Gute setzen, um das Böse zu überwinden. Ich kann deshalb sehr gut verstehen, warum viele Menschen die belarussischen Frauen für den nächsten Friedensnobelpreis vorgeschlagen haben.
Ihnen, den Mitgliedern der Arbeitsgruppe „Christliche Vision“ im Koordinationsrat für Belarus und allen Bürgerinnen und Bürgern, die in Ihrem Land friedlich für Demokratie und Menschenrechte eintreten, wünsche ich Gottes Segen,
Ihre Petra Bosse-Huber
Hannover, den 9. Oktober 2020
Bischöfin Petra Bosse-Huber Leiterin der Hauptabteilung Ökumene und Auslandsarbeit